Musizierende Kinder: Alles über Vorteile und Instrumente

Vorteile einer musikalischen Erziehung im Kindesalter

Das Musizieren erschöpft sich nicht im reinen Lernen eines Instruments. Musikalische Aktivitäten verändern das Gehirn und bringen eine Reihe von Vorteilen mit sich, von denen einige hier erläutert werden.

Bessere Schulleistungen für Musiker

Das Erlernen eines Instruments wirkt sich positiv auf die Schulleistungen von Kindern aus. Eine Studie der British University of Columbia fand heraus, dass musizierende Kinder im Vergleich zu ihren nicht musizierenden Mitschülern besser in der Schule waren.

Wer seinem Kind das Musizieren ermöglicht, fördert also auch dessen allgemeine intellektuelle Leistungen.

Höhere Frustrationstoleranz und Durchhaltevermögen

Wer ein Instrument meistern will, hat in der Regel einen langen Weg vor sich. Viele Stunden Übung sind vergangen, bevor Musikstücke gut gespielt werden können. Kinder, die ein Instrument lernen, üben sich in Frustrationstoleranz, da natürlich nicht alles auf Anhieb klappt. Sie lernen, am Ball zu bleiben, auch, wenn es einmal keine größeren Erfolge gibt.

Mehr Selbstsicherheit

Mit dem Erlernen eines Instruments gehen in der Regel auch Auftritte einher. Musikschulen veranstalten beispielsweise oft Schülerkonzerte. Kinder lernen hier, sich und ihr Können vor anderen Menschen zu präsentieren. Die Angst vor Publikum schwindet, die Kinder werden selbstbewusster und stolz auf ihre Leistungen.

Gesteigerte Sozialkompetenz

Gerade junge Musiker, die mit anderen Kindern zusammen musizieren, trainieren hierbei auch ihre Sozialkompetenz. Sie lernen, aufeinander zu hören und Rücksicht zu nehmen. Einen geeigneten Rahmen hierfür bieten zum Beispiel Bands, Orchester, Chöre oder Ensembles.

Musizieren steigert die kognitiven Fähigkeiten

Beim Erlernen eines Instruments werden viele Sinne geschult - hören, fühlen (tasten) und sehen. Das Kind lernt den eigenen Körper besser kennen und schult dessen Koordination. Dies kann ein Vorteil für das Erlernen anderer Fähigkeiten, bei denen eine gute Motorik benötigt wird, sein.

Mehr Kreativität

Wer ein Instrument erlernt, wird seiner Kreativität freien Lauf lassen können. Zu Beginn steht zwar zuerst das Erlernen von Grundfähigkeiten an. Sind diese aber einmal da, können sie kreativ eingesetzt werden. Manch ein Kind macht sich dann ans Improvisieren oder gar Komponieren.

Ein Ventil für Emotionen

Gerade schüchterne Kinder haben oft Probleme damit, ihre Emotionen auszudrücken. Ein Instrument kann hier als ideales Ventil fungieren. Gefühle wie Freude, Stress, Kummer oder Liebe lassen sich durch das Spielen prima verarbeiten.

Welche Instrumente sind unter musizierenden Kindern besonders beliebt?

Grundsätzlich lassen sich die meisten Instrumente problemlos im Kindesalter erlernen. Probleme könnten lediglich mit deren Größe auftreten. So sind Kinder zum Beispiel für eine gewöhnliche Gitarre oder eine normale Querflöte für gewöhnlich noch zu klein. Zum Glück gibt es aber Instrumente in Kindergrößen, die das Üben erleichtern. Welche Instrumente sind nun aber besonders beliebt?

Streichinstrumente – ebnen den Weg in große Orchester

Streichinstrumente werden stets mit einem Bogen gestrichen oder in einigen Passagen auch gezupft. Sie sind Bestandteil eines jeden Vollorchesters und täglich in der uns umgebenden Musik zu hören. Streichinstrumente werden sowohl in klassischer als auch moderner Musik eingesetzt. In Europa werden hauptsächlich folgende Streichinstrumente gespielt: Violine (Geige), Bratsche, Cello und Kontrabass.

Alle vier Streichinstrumente können von Kindern problemlos erlernt werden. Cello und Kontrabass können allerdings im Kindesalter mehrheitlich noch nicht in der Originalgröße gespielt werden. Kleinere, kindgerechte Versionen der Instrumente ermöglichen aber auch hier einen frühen Start der musikalischen Ambitionen.

Geige

Die Geige gehört zu den beliebtesten Streichinstrumenten unter Kindern. Stars wie David Garrett oder Anne Sophie Mutter sind schließlich in den Medien als Inspiration zu sehen. Die Violine ist ein Instrument, das einen frühen Beginn sehr honoriert, denn bis eine gute Intonation und die schwierigen Griffe erlernt sind, wird einige Zeit vergehen. Für gewöhnlich kann mit 5 oder 6 Jahren bereits mit dem Instrumentalunterricht begonnen werden.

Querflöte

Für Liebhaber von Flötenklängen bietet sich die Querflöte an. Sie kann aus Neusilber, Silber oder sogar Gold gefertigt sein. Für den Anfang ist ein nicht so teures Exemplar aus Neusilber aber auf jeden Fall ausreichend, damit ein Kind das Instrument erst einmal ausprobieren kann.

Auch für die Querflöte gilt: Wer früh damit anfängt, wird ein kindgerechtes, kleineres Instrument benötigen. Dieses hat ein gebogenes Kopfstück und ist insgesamt kürzer als eine Flöte für Erwachsene. Ist das Kind dann groß genug, kann auf das "normale" Instrument umgestiegen werden.

Gitarre

Wer klassischer Musik nicht so viel abgewinnen kann, verliebt sich gerne in die Gitarre. Hier kann sowohl eine klassische Gitarre als auch die E-Gitarre als Instrument gewählt werden. Für den anfänglichen Unterricht sollte aber auf eine akustische Gitarre gesetzt werden, um die Grundlagen des sauberen Spielens zu erlernen. Später kann die E-Gitarre dann hinzukommen. Auch die Gitarre steht für kleine Musiker in Kindergröße zur Verfügung.

Übrigens: Gerade zu Beginn sollten Stunden bei einem professionellen Gitarrenlehrer genommen werden. Das richtige Erlernen der Grundlagen ist unabdingbar und zahlt sich langfristig aus.

Klavier

Auf dem Klavier können Kinder zu wahren Virtuosen werden. Auf dem Instrument lässt sich sowohl klassische als auch moderne Musik spielen. Die Ausbildung erfolgt aber zumeist anhand klassischer Musik. Als Faustregel gilt: Ein Kind sollte mindestens drei Jahre alt sein, wenn es mit dem Spielen beginnt. Nur dann wird es aufnahmefähig genug sein. Nach oben hin gibt es praktisch keine Altersgrenze.

Um später einmal ein erfolgreicher Pianist zu werden, muss auch nicht extrem früh begonnen werden. Entscheidend ist, dass ein Kind dazu in der Lage ist, selber zu üben und gerne spielt. Der Unterricht sollte bei einem professionellen Klavierlehrer erfolgen.

Schlagzeug

Früh übt sich, wer ein Rocker werden will. Bei Kindern sehr beliebt ist das Schlagzeug. Nicht selten werden die Kleinen durch Rockstars im Fernsehen oder Radio angefixt und wollen auch solch tolle Musik machen. Um das Schlagzeug spielen zu erlernen, sind nicht nur geistige, sondern auch körperliche Fähigkeiten vonnöten. Schließlich muss hier der ganze Körper – Hände und Füße - benutzt werden. Der Einstieg sollte daher nicht zu früh – ab ca. sieben Jahren - erfolgen.

Reisetipps zu Orten voller Musik

Um die Kleinen für Musik zu begeistern, sollte grundsätzlich kein Zwang ausgeübt werden. Viel vorteilhafter ist es, Inspirationen zu schaffen – zum Beispiel durch Reisen an musikalische Orte. Hier können Kinder Musik in all ihren Facetten dann live erleben und den Wunsch entwickeln, ebenfalls musizieren zu wollen. Im Folgenden werden einige beliebte Reisetipps genannt.

Hamburg – König der Löwen

Hamburg gilt vielen auch als Musicalmetropole. Seit vielen Jahren wird hier bereits das Musical "Disneys König der Löwen" dargeboten und zieht Besucher in seinen Bann. Die pompöse Show und ihre Geschichte rund um Simba, den König der Löwen, hinterlässt meist schöne Erinnerungen. Vor allem Kinder, die den König der Löwen schon als Cartoonfigur kennen, lassen sich sicher gerne für das Musical begeistern.

Berlin – Klassik mit den Berliner Philharmonikern

Wer seine Kinder an klassische Musik heranführen will, kann zum Beispiel eine Reise zu den Berliner Philharmonikern unternehmen. Regelmäßig geben diese dort am Potsdamer Platz ihr Können zum Besten. Wem die klassische Musik dann doch nicht zugesagt hat, der findet in Berlin noch zahlreiche andere musikalische Orte.

Krakau – moderne Jazzhochburg Europas

In der polnischen Stadt Krakau wartet auf Besucher Jazzmusik ohne Ende. An vielerlei Orten wird hier musiziert - egal, ob auf der Straße oder in einem der zahlreichen Clubs der Stadt. Zugegeben: Die vielen Jazzclubs und -kneipen lassen sich nicht immer mit Kindern besuchen. An vielen Orten können aber auch die Kleinen in Kontakt mit dieser modernen Jazzmetropole kommen.